Ist ein Schweigen in gewissen Situationen möglicherweise eher eine sinnvolle Sache, eine noble Geste…?
Oder kann ein Schweigen auch harte Respektlosigkeit und Bestrafung sein?


Herzlich willkommen liebe Freunde einer Achtsamkeit!

Diesmal möchte ich mich einem mitunter durchaus heiklen, aber oft automatisierten Thema zuwenden. Dem Schweigen!

Falls jemand gerne nachlesen möchte – hier die allgemeine Definition zum Schweigen:  Definition Wikipedia


Ich bin ja an sich nicht unbedingt der Sprücheklopper / Phrasendrescher… doch jeder kennt vermutlich eine Aussage, wie: "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!"


Sähe ich da nun durchwegs zustimmendes Kopfnicken…? Oder mitunter doch auch fragende, zweifelnde Gesichtsausdrücke?

Grundlegend würde ich – nach meinem Gefühl gehend – meinen, dass es hier durchaus verschiedene Differenzierungen geben könnte. Und man auch gut daran täte.

Wir alle kennen vielleicht gewisse Situationen. Grade wenn Emotionen aufgeheizt sind, könnte dieser Aussage durchaus viel Sinne innewohnen.
Denn wie schnell "rutscht" einem dann irgendetwas raus, dass man zu späterem Zeitpunkt mitunter bereut?!
Dann ist es aber bereits gesagt. Nicht mehr änderbar – Entschuldigung hin oder her.

Um also zum Beispiel einen Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen, mag "Gold", also nicht sprechen…, "hilfreich" sein.


Was nun aber, wenn es zum Beispiel um Situationen geht, bei denen ein Statement, eine Stellungnahme zu etwas, wichtig wäre? Alleine schon, um das Gegenüber einfach kennen zu lernen bzw. dem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, z.B. mich kennen zu lernen. Gegenseitige Gedanken, Einstellungen kennen zu lernen bzw. im Ernstfall zu respektieren. Eine Situation, notwendige Schritte, Gedanken, Empfindungen und vieles mehr… offenzulegen, anpassen zu können an ein gemeinsames "Ziel"? Gar gemeinsame Kreation erschaffen zu können!

Denn riechen, schmecken oder dergleichen kann es das Gegenüber nicht! Und allfällige Annahmen, Erwartungen, Vorstellungen sind eben nur maximal Eigene. Nicht das wirkliche Gegenüber.

Grade Beziehungen stellen da eine schier unendliche "Spielwiese" dar.
Und mit diesem Beziehungen möchte ich nun nicht einzig nur auf partnerschaftliche Beziehungen einschränken, sondern auf jegliche Art zwischenmenschlicher Beziehung.

Freilich…
…auch hier zeigt sich wieder jenes auffällige Bild, dass wenn alles prima läuft, in der Regel kein Augenmerk auf eventuelle Mängel gerichtet wird.
Die Kacke beginnt praktisch erst zu dampfen, wenn eben nicht alles prima läuft. Wenn es zu Diskrepanzen kommt.

 

Was geschieht hier dann aber nun, wenn ein Mensch komplett dicht macht?
Oder maximal irgendwelche Aussagen folgen, die zwar – teils sogar ziemlich klar – auf eine Opferrolle hindeuten. Jedoch trotzdem nichts von sich selbst preisgeben?

Wer kennt sie nicht… jene "berühmte" Antwort auf die simple Frage, was denn los sei…?  Da kommt dann "Nichts". Jeder weiß, dass dieses "Nichts" in Wirklichkeit eine ganze Menge ist… aber es wird geschwiegen.

Und dann gibt es da vereinzelt dann noch Anlässe, Fälle… wenn man dann – meist über saudämliche "Zufälle" stolpernd – plötzlich hinter dieses Schweigen blicken kann… und sich mitunter Dinge… bishin zu Abgründen auftun, dass einem schlichtweg die Luft wegbleibt. Womöglich Dinge, die den "Entdeckenden" noch mit in eine Sache hineinziehen.


Aus psychologischer Sicht wird ein gänzliches Schweigen sogar als rücksichtslose Bestrafung gesehen. Als Verweigerung, Ablehnung und Respektlosigkeit. Als vermeintliche Machtdemonstration.

Ich würde dem noch hinzufügen wollen: eine gewisse Konfliktunfähigkeit, eine gewisse Beziehungsunfähigkeit.

Die Situation dazu eigentlich ja auch relativ leicht vorzustellen!
Nehmen wir einen Menschen her, zu dem man in keiner Weise durchdringt. Der einfach dicht macht. Von dem man letztlich keinen Gedanken zu etwas, über Charakter, Einstellung, Denken, Vorhaben , ja einfach zu gar nichts, erhält.

Man steht wie vor einer Mauer. Versucht, irgendein klitzekleines Bisschen herauszulocken… aber nichts.
Im minimal kommunikativen Fall werden maximal Schuldzuweisungen ausgeschüttet. Opferaussagen. Letztlich Angst.
Oft noch erkenntlich, dass dieser Mensch nicht einmal erkennt, wie sehr er sich eigentlich zum Opfer macht. Nur kommt man zur Angst erst recht nicht durch, da das Opfer gigantisch ist. Eigenes Rollen- und Verantwortungsbewusstsein nicht vorhanden scheint.
Am Ende aber doch Trotz… und eine gewisse Erwartungshaltung, gar Forderung, dass jegliches Gegenüber dieses Schweigen – samt möglichen Folgen – einfach so zu akzeptieren hat.

Doch: IST DAS SO???

Hat ein gegenüber einfach zu akzeptieren? Wenn ja, aus welchem Grund? Wer gibt Recht dazu, in anderer Verantwortung einzugreifen oder darüber zu bestimmen?

Durch völlig unterbleibenden Ausdruck über Denken und Fühlen, glaubt dieser Mensch mitunter, sich aus jeglicher Problematik entziehen zu können. Oder der Mensch setzt nur mehr komplettes "Pokerface" auf, oder zieht sich komplett zurück. Ist/wird depressiv (weint, verurteilt, geißelt sich selbst). Eine andere Form von "Kopf in den Sand" also. Oder setzt umgekehrt ein Gegenüber – hinter diesem Schweigen schon gradezu penibel geplant – letztlich vor vollendete Tatsachen.
Schweigen wird also zur vermeintlichen Bewältigungsstrategie. Egal nun, ob aus einer empfundenen Notlage heraus… oder aus dem anderen Extrem purer Egozentrik.

Wie wir vielleicht wissen, begleiten und gehören diverse Bewältigungsstrategien zu unserem täglichen Leben. Entstanden sind diese Strategien bereits in früher Kindheit. In jener Kindheit, in der die kindlich liebende Seele mittels Anpassung erfuhr, dass sie so nicht richtig war. Unwahre Gedanken entstanden, schufen im Wiederholungsfall Muster, Gewohnheiten. Glaubenssätze. Und daraus wiederum entstanden Lebensskripten mit ihren Bewältigungs- und Schutzstrategien. Denn genau diese damaligen Erfahrungen wollten wir nicht mehr … am Besten nie mehr… erfahren, erleben.

Das Heute nun spiegelt, führt uns ähnliche Situationen immer wieder vor Augen, da die damaligen Verstrickungen nicht gelöst wurden. Sie triggern im Heute die Vergangenheit, rufen diese Bewältigungs- und Schutzstrategien wieder auf.

In meiner bisherigen Erfahrung nun durfte ich feststellen, dass Menschen, die sich dann völlig zurückziehen, nichts mehr preisgeben (zumeist alles nach innen richten), eben schweigen… am Allerschwersten zu erreichen sind. Genau deshalb, da Mauern massiv hochgefahren werden. Da kein Zugang für irgendetwas mehr gegeben scheint.


In der Tat gibt es zum Schweigen in gewissen "Konstellationen" sogar ein sogenanntes Krankheitsbild. Den Mutismus (ICD 10, Mutus = lat. Schweigen).
Hierunter wird eine emotional bedingte Selektivität des Sprechens verstanden.
Und dieses auftretende Schweigen kann aus einer generellen Introvertiertheit, Ängsten, ja auch als Reaktion auf Systeme (systemischer Ansatz, z.B. Familie) auftreten.

In diesem Schweigen nun gibt es verschiedene "Stufen", die von "normalem Schweigen" (allgemein zurückgezogenes Verhalten), über Vermeidung der Lautsprache (es wird also eher nur noch gestikuliert oder über Mimik "kommuniziert"). Bis hin zu einem abwehrend, feindseligem, teils auch aggressivem Verhalten (hartnäckiges Schweigen) gereichen.
Nicht selten sind, nach meist längerer Beschäftigung mit dieser Thematik, vielfach Ursachen bereits in der Kindheit zu finden.

Auch findet des Öfteren Erwähnung, dass dieses Schweigen auch nicht selten als sogenannte "Machtdemonstration" Anwendung findet.
Derjenige, der dieses Schweigen anwendet, glaubt sich in der Position, durch die Verweigerung der Kommunikation den Anderen verunsichern, einschüchtern zu können. Dem Anderen auf diese Weise seine eigene Erwartungshaltung von Dingen aufzwängen zu können.


Grundsätzlich nun bin ich weder bereit, sofort gleich alles einer "Krankheit" zuzuordnen, noch irgendwelche "Rechtfertigung" in der Kindheit zuzulassen für alles weitere Denken und Verhalten. Denn es steht uns jederzeit frei, alles zu verändern.
Ich würde wohl meinen, dass grade in psychologischen Bereichen, eine Grenze zwischen möglichen Phänomen und tatsächlicher Krankheit, äußerst schwer festzumachen wären. Denn letztlich ist ein Mensch ein vielfältiges Individuum und viele verschiedene Einflüsse führen dann oft zu einem "Ergebnis".


Wie also kann ich dann generell mit einem Schweigen umgehen?

Ich würde selbst hier nun "trennen" wollen, ob keine anderen Umstände, Auswirkungen, Konsequenzen im Hintergrund stehen … die unter Umständen sogar Auswirkungen auf existenzielle Dinge darstellen.
Oder ob praktisch – nicht zuletzt aufgrund eines Schweigens, einer Opferrolle, Ängsten – eben schon besagte Kacke tierisch ins Dampfen geraten ist und absoluter Handlungsbedarf besteht!

Wie oft gab es zum Beispiel schon Fälle, wo der Mensch in seiner Welt lebt, aber übersieht, dass er finanzielle Verpflichtungen im Hintergrund hat? Es dann mit Fehlbuchungen/Rücklastschriften losgeht, da erst noch ein bisschen herumgetrickst wird, über Mahnungen bis hin zu gerichtlichen Maßnahmen. Es wird aber aus verschiedensten Gründen teils hartnäckig geschwiegen, verdrängt.

Habe ich – egal in welcher "Position" ich mich (als "Außenstehender") befände – nun automatisch die Pflicht, mich dieser Dinge anzunehmen, diese gar zu übernehmen, sozusagen dafür zu sorgen, dass der Karren aus dem Dreck kommt? Und während ich mit dem Einen womöglich noch beschäftigt bin, zeichnet sich schon der nächste Misthaufen ab…?
Ist dies vor allem "produktiv", während der Betroffene weiterhin diese Bewältigungsstrategie Schweigen verfolgt?
Läge dies letztlich in meiner Verantwortung?

Wenn also ein Mensch zum Beispiel in "seiner Welt" lebt, für sich und seine Planungen, Vorhaben, Vorstellungen, alles in Ordnung sieht…, durch dieses Denken und Handeln andernorts aber Notwendigkeiten keine Achtung finden, mitunter auch andere Personen mit in die Sache hineingezogen werden…
…dann wird es mitunter schwierig. Das Schweigen häuft also mitunter eine Problemsituation zur nächsten. Verwehrt Zugang zu einer Lösung. In "schwerwiegenden Fällen" kann man sich selbst dann nur durch eine Art Abstand, Loslassen "schützen", um nicht ebenfalls in diese Abwärtsspirale einzusteigen.

Ich würde sogar soweit gehen: Wenn womöglich eine gewisse Einsicht zu etwas, eine Erkenntnis, eigene Erfahrung fehlt… dann wird mitunter genau eben an einer solchen Erkenntnis kein Weg vorbeiführen! Auch wenn diese Erkenntnis vorerst herkömmlich negative Folgen, Konsequenzen hat.

Das berühmte bildliche Beispiel dazu…: Das Kind und die heiße Herdplatte. Manches Kind wird sich überzeugen lassen, dass die Herdplatte mitunter verdammt heiß ist und das schmerzliche Verbrennung verursachen kann. Manchem Kind kann man erzählen was man will… es wird tatsächlich hingreifen müssen, spüren, erfahren müssen.

Ich würde aber glauben, dass wir alle mehr oder weniger Beispiele in unserem Leben finden, wo wir auch ein wenig "stur" waren. Wo wir entweder dann auch erst nach eigener Erfahrung umlenkten…, oder wo es vielleicht auch mehrerer Erfahrungen bedurfte um "aufzuwachen"…  wink


Grundsätzlich sähe ich es für mich so, dass wenn jemand schweigen will, er dies durchaus auch tun darf. Seine Angelegenheit!


Als Empfehlung würde ich jedoch die Überlegung geben wollen, als was Schweigen eingesetzt werden soll!


Was ich allerdings der Vollständigkeit halber auch erwähnen möchte:
Derjenige, der ein Schweigen anwendet, darf ich sich auch möglicher Konsequenzen darüber im Klaren sein.

Es ist die Verantwortung jedes Einzelnen, ob überhaupt, wie lange, in welcher Art er dieses Schweigen für sich (!) anwendet… oder nicht… Verantwortung für mögliche Konsequenzen zu übernehmen… oder nicht.

Meine Verantwortung liegt in der Entscheidung, ob ich das mitmachen will… oder nicht…  Und jegliche Entscheidung von mir vermag für den, der Schweigen anwendet, eben Konsequenzen abzubilden. Ich könnte es zum Beispiel einfach stehen lassen. Ich könnte mich auch abwenden, sobald es an meine Substanz ginge.

Ferner würde ich meinen, eine allfällige Ablehnung, hier fremde Verantwortung übernehmen zu wollen oder gar vermeintlich zu müssen, ist keinesfalls als Gleichgültigkeit oder ähnliches zu sehen!
Auch nicht aus allfällig konstruierten Vertraglichkeiten heraus, die auf zumeist auf falschen Voraussetzungen beruhen. Egal, ob wir das von geschäftlichen Beziehungsseite, oder von privater betrachten wollen…

 


Was hat dieses Thema dann letztlich mit einer Achtsamkeit zu tun?

Mitunter sehr viel, würde ich meinen!

Erneut darf ich mich der Frage stellen, wo, wann und wie ich selbst das Schweigen zur Anwendung bringe!
Wie oft im täglichen Treiben geschieht es meist unbewusst?

Angefangen, dass einem – soferne vorhanden – ein Partner, das Kind vielleicht etwas erzählt, wir aber nicht wirklich zuhören. Ist das vielleicht sogar eine gewisse Art der Ignoranz?
Äußern wir es den betreffenden Personen gegenüber, dass wir vielleicht grade keine Lust dazu haben?
An sich ja kein Problem. Nur wird es oft zu einem aufgeblasen!
Der Partner/die Partnerin… ja auch das Kind… sollte durchaus die Gelegenheit haben, keine Lust haben zu dürfen!

Wie ist es in der Arbeit – soferne vorhanden?
Wann wird hier von Kollegen irgendwelcher Tratsch durchgekaut…? Entweder wir steigen sofort ein und tratschen mit. Oder wir hören auch nur halb bis gar nicht zu. Ohne natürlich, entsprechendes Desinteresse konkret zu bekunden. Wir Ignorieren also, verbiegen uns, spielen Theater etc.

Wann wenden wir absolutes Schweigen an? In welchem Kontext machen wir innerlich "dicht"? Verweigern uns den Tatsachen, dem Leben?

Und in welchem Situationen artet dieses Schweigen unter Umständen tatsächlich in ein bestrafendes, "verletzendes", trennendes Schweigen aus?

Ja. Ich weiß.
Es gilt in "bewussteren Kreisen", dass man sich nur selbst verletzen kann. Dass das Gegenüber es – mal von der Seite betrachtet – gar nicht wissen kann, welche Wunde es da möglicherweise mit seinem Schweigen berührt!
Dass selbst also – dieses Schweigen als "Bestrafung" – und gefühlte Verletzung, dann eigentlich nur längst vorhandene Verletzung, alte Wunde ist, die durch dieses Verhalten, Schweigen, in dem Moment berührt wird.
Und ja… jeder ist dann besonders eingeladen, sich diesem Schmerz liebevoll anzunehmen und dem nachzugehen.

Doch… der Schmerz ist da.
Der Bote, das Gegenüber hat mitten hinein gegriffen in die Wunde.

Ich bin selbst verantwortlich für diese Wunde und deren Bestehen!


Erst ein kürzliches Beispiel zur besseren Verdeutlichung insgesamt:
Einst in einer Beziehung, steht die Frau nun beinahe vor dem Privatkonkurs.
Die Beziehung dauerte über Jahre. Irgendwann kam es zum Zerwürfnis. Er zog – während sie auf Schulung war – sang und klanglos mit allem aus. Sie hatte nur mehr ihre Klamotten, obwohl einige Dinge gemeinsam angeschafft wurden.

Einst noch ein gemeinsames Konto, vergaß sie in dem der Trennung folgenden Trubel, sich sofort bei dem Konto auszutragen.
Er hingegen nahm damals dann – ohne ihre Kenntnis – einen Dispokredit von 3500 auf, verlor dann aber Arbeit. Kann nicht mehr bezahlen.
Jetzt wurde sie mit Exekutionsbescheid zur Zahlung sämtlicher Kosten (Kredit, Anwälte, Verfahrenskosten etc.) von 9000 belastet. Sie lebt jetzt nur mehr vom gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlebensbeitrag, kann aus dieser Scheiße nicht raus. Bekommt keinen Kredit. Kann nur hoffen, dass keine außertourlichen Zahlungen kommen.
Was tut er: er schweigt!
Keine Kommunikation, keine Reaktion, gar nichts. Sie wirds wohl irgendwie regeln.

Was nun, wenn in anderen Situationen, Fällen, noch zusätzlich gelogen wird? Gestohlen wird? Geschehnisse ja beinah herausgefordert werden, den Anderen noch weiter in eigene Verantwortlichkeiten hineinzuziehen?

Oder ein noch vielleicht gravierenderes Beispiel: Ein Ehepaar. Altersunterschied ca. 15 Jahre. Sein Leben hat sich vor nicht allzu langer Zeit in diverse Einzelteile zerlegt. Hat schon mal ein Kind aufs Auge gedrückt bekommen, will aber mit mittlerweile fast 48 kein weiteres mehr. Zudem wurde mit der Frau deren Tochter mit 10 Jahren in die Familie aufgenommen, umsorgt. Und dann… als er eines Abends eigentlich nur ein paar Rechnungsbelege abheften will, fällt ihm aus einem Ordner mit ziemlichem Tohuwabohu ein Schreiben des Arbeitgebers seiner Frau in die Hand, dass die Firma dem Arbeitsinspektorat mitteile, dass sie schwanger sei. Geburtstermin in knapp 5 Monaten. Die Frau hatte dazu mit ihm nicht ein Wort diesbezüglich gewechselt. Hätte es wohl auch weiter nicht, wäre nicht dieser "Zufall" geschehen. Absolutes Schweigen. Vor vollendete Tatsachen stellen. Sie will unbedingt ein Kind – basta.

Nur nicht, das dies noch reichen würde…  Da tun sich dann noch weitere Dinge auf, dass andere mittlerweile längst davon wissen, noch andere Kacke-Haufen, vor allem hinsichtlich diversen Zahlungssäumigkeiten, Verschuldungen gehörig am Dampfen sind. Womöglich Ausflucht in Schwangerschaft als letzten Ausweg, da dann nichts mehr zu holen ist? Vermutungen über Vermutungen. Jedoch weiterhin eisernes Schweigen!

Was ich nun verdeutlichen will…

Schweigen ist ja recht und schön. Eigene Verantwortung.
Wenn es jemanden "glücklicher" Macht, auch Lügen und Stehlen, Kinder bekommen, Schulden machen, sonst was! Seine/Ihre Verantwortung!
Solange es nicht jemand anderen mit in die Sache, in die Tiefe mit hineinzieht!!!

Wir können also – so sagt mir mein Gefühl – das Schweigen des Anderen in jedem Sinn, in Liebe und Wertschätzung annehmen. Wir dürfen aber gleichzeitig unsere Verantwortung wahrnehmen.

Alles hat also irgendwie Grenzen! Grenzen, die auch achtsam betrachtet, gewahrt sein wollen.
Und nein… ich möchte mich nun nicht thematisch versteigen, was es nun dieser Frau, dem Ehepaar oder anderen mit diesen Situationen aufzeigen möchte…
Ein "Grund" dazu wird mit Sicherheit vorliegen…


Was also könnte zum heutigem Thema "Hausaufgabe" sein?

Mal über das eigene Denken und Handeln zu blicken, etwaige solche eigene Gedanken, Handlungen vom Schweigen zu lokalisieren? Genauer zu betrachten, was eben hierbei dann Gedanken und Gefühle/Emotionen sind?
Was möglicherweise wirklich dahinter steckt? Das kommt ja nicht vom sauren Regen!

Als Fleißaufgabe: Sich – so Mut und Wille dazu ausreicht – sich bei den betroffenen Personen zu entschuldigen…?

Für die Zukunft… bisherige Denk- und Handlungsmuster zu erkennen. Und wenn bei nächster Gelegenheit diese (Schutz-, Strategie-)Muster wieder auftreten, dann gleich einen anderen Weg zu beschreiten.
Wenn man selbst nicht damit zurande kommt, vielleicht sogar Rat, Hilfe organisieren?
Eine aussenstehende Sicht, ein anderer Blickwinkel kann oftmals Dinge aufzeigen, die man selbst nicht zu erfassen in der Lage ist… Somit Schlüssel zur einer freien Zukunft sein können.

Wir sind Menschen! Wir dürfen uns zu allem Unterstützung holen! Aber wie es mein Bruderherz auch immer so treffend umschreibt: "Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden!" laugh


In diesem Sinne also beschließe ich den heutigen Achtsamkeitsbeitrag.

Habt viel Spaß und Erkenntnis in Eurem Denken und Tun.
Lasst uns alle wieder einen weiteren Schritt auf dem Weg der Achtsamkeit machen… und vielleicht dadurch nicht nur unser eigenes Leben bereichern, sondern auch das große Ganze!

Euer

Ernold Prinz

(Lifecoach, psycholog. Berater (i.A.))

 

PS: Wer die Achtsamkeits-Beiträge nicht gelesen hat / erst jetzt "eingestiegen" ist…  Die Blogs sind gerne nachzulesen, zusammengefasst auf der Projekt-Seite  https://www.das-neue-ich.com/projekt-achtsamkeit-im-taeglichen-umgang/

 

Bildquelle: Pixabay – Beitragsbild gesamt (C) Das Neue Ich

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