Ein Aber ist ein verstecktes Nein! Hahaaa… erwischt!  wink


Herzlich Willkommen zu diesem Achtsamkeitsbeitrag!

 

Ein weiteres Mal wollen wir uns heute im sprachlichen Bereich bewegen, der sich um eine gewisse "Skurrilität" des Sprachgebrauches rankt.


Ich lade hier zu aller Anfang gleich einmal herzlich ein, sich ein paar Minuten intensiver Zeit zu nehmen…
…und mal zutage zu fördern, wie oft wir das Wort "ABER" benutzen.

In jeglichem Zusammenhang!

Wie oft am Tag, gar in der Stunde!

 


So Mancher mag das jetzt vielleicht als Wortklauberei abtun wollen, "ABER"…  cheeky

…ist es wirklich "Wortklauberei", oder steckt da durchaus Detail, zumeist ein mehr oder minder direkt gemeintes, verstecktes NEIN dahinter?


Im Grunde genommen ist es völlig egal, was wir in dem Vorangegangenen grade zum Ausdruck gebracht haben… oder dies zumindest versuchten…

Mit dem "ABER" wird bekundet, dass wir mit irgend etwas daran, darin … nicht so gänzlich einverstanden sind. Um das jetzt mal salopp zu formulieren! Ein "NEIN". Getarnt, versteckt.


Um da vorauseilenden Gedanken jetzt zuvorzukommen, darf ich durchaus erwähnen, dass dieses "ABER" nun nicht unbedingt immer negativ gemeint oder letztlich formuliert werden müsste!

Ich habe mich zum Beispiel erst gestern selbst bei einem solchen "ABER" erwischt.  wink

Es ging um eine Blog-Ankündigung, der sich thematisch mit einem Film befasst.
Ich führte darin aus, dass der Film zuvor bereits von Kritikern als typischer Ami-Kitsch, teils förmlich zerrissen wurde. "ABER" Schönheit läge bekanntlich ja im Auge des Betrachters.

So gesehen habe ich also sachlich festgestellt, dass der Film u.a. auch ziemlich rüde beurteilt wurde.
Mein "ABER"… also mein "NEIN" nun richtet sich beabsichtigter Weise dahin, dass jedem doch freigestellt ist, sich selbst ein Urteil zu bilden. Seine Freiheit als Betrachter wahrzunehmen.

Ein Aber ist ein verstecktes Nein.
Mein "ABER" stimmte diesen vorangegangenen Aburteilungen nicht zu.


Ein oft sehr gängiges "negatives" Beispiel nun begegnet uns – na wo wohl…?  In der meistbesuchten Stätte… der Arbeitsstätte.
Wir strengen uns womöglich an, geben eben unser Bestes…
…dann kommt einer, der das Sagen hat…

…und dann lautet es:  "Das gefällt mir schon ganz gut! "ABER"…!"

Der vorherigen Zustimmung, dem "ABER", folgt also ein "NEIN". Nicht gänzlich klar so ausgedrückt, sondern über Umweg.
Ob derjenige, der nun das Sagen hat, vorher klipp und klar zum Ausdruck gebracht hat, was genau er/sie sich nun wohl vorstelle, lass ich jetzt mal im Hintergrund.


Wo begegnen und diese "ABER´s" noch seeeeehr gerne!

In Beziehungen!    laugh


"Ich liebe meinen Partner / meine Partnerin!" Cool!

Doch die letzte Silbe ist noch nicht einmal gänzlich verhallt… da kommt schon das "ABER".

Also nochmal:
"Ich liebe meinen Partner/meine Partnerin! Aber er/sie sollte dies oder jenes…, sollte dies oder jenes nicht…!"

Es wird also neuerlich eigener Wunschvorstellung Ausdruck verliehen. Anfänglich "positiv" Geäußertes dann schnurstraks in mehr oder minder "Negatives" gekehrt, abgeschwächt. Ausgedrückt, was eigentlich so doch nicht stimmt…

Ein Aber ist ein verstecktes Nein. Kein vollständiges, klares, vorbehaltloses JA!


Einer meiner früheren Lehrer tat mir vor vielen vielen Jahren – zur Bedeutung des Wortes "NEIN" – einmal folgenden Satz kund, dessen Bedeutung ich auch erst viel später erkennen durfte:

"Ein "Nein" heisst im Grunde genommen nicht "Nein".
Es heisst "Ja" – nur mach es anders!"


Der darf wohl erst mal wirken – richtig?


Könnte es also – vor allem im sprachlichen Umgang – durchaus auch hier eine Überlegung, eine Veränderung geben?

Klar. In vielen Motivationseminaren wird einem eingetrichtert, dass man VOR einer Kritik tunlichst ein Lob… besser aber 2 oder 3 … verteilen, aussprechen möge.

Jetzt aber mal eine ganz nüchterne, einfache Frage an Dich liebe Leserin, lieber Leser:

"Änderte dieses Lob… oder mehrere… irgendetwas daran, dass dann letztlich doch das "ABER" kommt?"

 

Ein Aber ist ein verstecktes Nein

Ja… psychologisch mag es durchaus etwas "abfedern".


Aus welchem Grund also gehe ich nun nicht her, mache mir von vornherein meinen Sprachgebrauch bewusster?

Ich kann durchaus Lob verteilen! Ja grade das sollte sogar viel öfter passieren, denn irgendwie ist es ohnehin zur Eigenart geraten, dass Negatives sofort und deutlich an den Pranger gestellt wird, Positives aber höchstens noch als Selbstverständlich gilt…

Nehme ich jetzt also das Mitarbeitergespräch noch einmal als Beispiel…
Aus welchem Grund spreche ich da nicht Lob aus…  Wende daran anschließend jedoch kein "ABER" an, sondern hinterfrage zum Beispiel, was den Mitarbeiter/die Mitarbeiter entscheiden ließ, dies so oder so zu machen?

Was geschähe hier nämlich?
Ich, als der, der das Sagen hat – auch Vorgesetzter, Chef bezeichnet – würde zuerst einmal den Mitarbeiter abholen, mir erst einmal Überblick verschaffen, bevor ich sozusagen mit "der Türe meiner Vorstellungen ins Haus falle". Mitunter würde sich für mich das "ABER" dann schon erledigt haben.
Und selbst wenn nicht…  Ich darf durchaus so viel Mut besitzen, und dem Mitarbeiter erklären wie ich mir das vorgestellt hätte… und ob es eine Möglichkeit gäbe, das Ganze in diese Richtung zu entwickeln! Miteinander – Co-Creation!
Ich beziehe den Mitarbeiter also ein… und schließe ihn nicht durch "ABER" aus!

Denn letztlich…  könnte genau dieser Mitarbeiter dieses "ABER" nun nicht nur auf sein Tun, seine Arbeit beziehen… sondern zumindest unbewusst… AUF SICH SELBST!!!

Was solche 4 Buchstaben also mitunter bewegen können!


Woher kommt das "ABER"? Wer hat´s erfunden?

Nein! Auch hier diesmal nicht die Schweizer!   wink

Woher kommt das "auf sich selbst beziehen" … auch wenn es mitunter nicht direkt ausgesprochen ist…?

Erinnerst Du Dich noch an Deine frühe Kindheit?
Wann erhieltest Du das erste "ABER"? Also im Grunde genommen "NEIN"…

Wie sehr wurden wir angepasst? Nicht zuletzt – Liebe gegen Leistung!

"Ich hab Dich sehr lieb – "ABER" nur wenn Du schön lieb, brav, fleißig bist!"

Klingelt da etwas?

Als Kinder haben wir – schon aus reiner "Überlebenstaktik" – seeeeehr viele "ABER´s" über uns ergehen lassen, diese verinnerlicht!


Das heutige Thema also:  Ein Aber ist ein verstecktes Nein

Ich lade Dich herzlich ein – erneut beginnend bei uns selbst – die nächsten Tage verstärkt darauf zu achten, wie oft Dir ein "ABER" über die Lippen kommt!
Vielleicht hast Du auch die eine oder andere Gelegenheit, dies schriftlich festzuhalten. Am Ende des Tages revuepassieren zu lassen. Einmal genauer zu beobachten, in welchem Zusammenhang diese "ABER´s" auftraten…
In vielen Fällen entdecken wir einerseits alte, übernommene Gedanken- und Verhaltensmuster, andererseits teils verschleierte Erwartungshaltungen. Der menschliche Geist ist oft erfinderisch und listig.
Gleichzeitig aber bietet jedes einzelne "ABER" Chance auf Veränderung.


In diesem Sinne wünsche ich Dir ein herrliches Sommerwochenende…
…und viele Möglichkeiten der Beobachtung, Bewusstmachung und Mitunter positiver Veränderung!

Dein
Ernold Prinz

 

PS: Wer die vorherigen Beiträge nicht gelesen hat / erst jetzt "eingestiegen" ist…  Die Blogs sind gerne nachzulesen unter: http://www.das-neue-ich.com/meine-blog-insel/ … oder zusammengefasst auf der Projekt-Seite  http://www.das-neue-ich.com/projekt-achtsamkeit-im-taeglichen-umgang/

 

Bildquelle: Pixabay – Beitragsbild gesamt (C) Das Neue Ich

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