Hast Du Dir schon einmal die Frage gestellt… nach dem MUSS…?
Was MUSS ich…?

Oder will ich doch – selbst wenn ich es mir (zumindest offfen) nicht zugestehen will…?


An dieser Stelle herzlich willkommen liebe LeserInnen!


So ähnlich, wie bei einem der bekanntesten Mantren der heutigen Zeit – "Ich habe keine Zeit!" – hat sich da wohl auch ein Wort eingeschlichen, dass nicht nur im Sprachgebrauch alleine, sondern vor allem in der Bedeutung und Umsetzung eine markante Position einnimmt:


Das MUSS!

Ich MUSS dies, ich MUSS jenes…
…so geht das oft den ganzen Tag dahin.
Und dies wiederum 365 Tage im Jahr.
Und… na sagen wir mal im Schnitt ca. 75 Jahre im Leben? Kommt hin?

Und davon dann noch nicht genug!

Wir stellen ja nun schließlich auch entsprechende Forderungen, Erwartungen an unser Umfeld! Wenn nicht sogar noch weit mehr, als uns selbst gegenüber!
Zumeist aus einem "Brauchen" heraus. Einer Art Abhängigkeit, deren Lösung, Befriedigung wir schon schier automatisch dem Gegenüber aufgelastet haben.


Wenn Du Dir an dieser Stelle also jetzt grade die Frage stelltest, was Du zum Beispiel … weil ja heute praktischerweise Wochenbeginn ist … gleich alles MUSST?
Beginnt da vor dem inneren Auge gleich einmal die "Liste" abzulaufen?

Und – gemäß dem zuvor geschilderten…: Was MÜSSEN denn Andere heute gleich mal…?
Bleibt da auch diese Frage nicht lange unbeantwortet?


Könnte dem Gedanken also durchaus Wahrheit innewohnen, dass durch dieses MUSS ganz dezent … bishin zu massiv … Druck entsteht!?

Hat es unter anderem denn nicht gereicht, dass wir in der Kindheit ausreichend an diverse MUSS angepasst wurden? Müssen wir die unbedingt… und ungeprüft… bis ins Heute mitschleppen, ausleben?

Und wenn wir den Lebensfaden so weiterspinnen… dass im Sinne einer Resonanz, eines Spiegels… unweigerlich Druck zurückkommen wird?
Vielleicht nicht haargenau in gleicher Weise. Vielleicht – auf die Situation oder Notwendigkeit bezogen, nicht einmal ähnlich!
Aber bekanntlich hat das Leben viele Gesichter, Facetten… um uns den Spiegel von sanft… bis brutal… unter die Nase zu reiben. Ob wir den dann noch sehen wollen, oder nicht!


Wie aber nun begegnen wir dem MUSS?

Ich hielte es nun vermessen, es gleich auf die "harte Tour" und ohne Überlegung anzugehen… Und einfach alles einer Gleichgültigkeit zu unterziehen!
Im Sinne einer Achtsamkeit darf also durchaus eine "realistische Klärung" einbezogen werden.

Es gibt im täglichen Leben – wenn auch schon über Generationen hinweg selbst auferlegt – sicherlich Dinge, die möglichst einer zeitnahen "Erledigung" bedürfen.
Oder gleichzeitig gibt es Dinge, die durch ihre Natur selbst ein Handeln erfordern. Ich nehme da nur als nachhaltiges Beispiel: ein hungriges Kind, Baby!

Ein kleines anderes Beispiel des täglichen MUSS: Wir MÜSSEN auf´s WC!  Ja wenn wir dem nicht mal zeitnah nachkommen, das schau ich mir dann doch tatsächlich an…!  laugh

Wie auch in anderen Dingen also: Ich kann nicht generell alles "über einen Kamm scheren"! 

Oder: Trotz gewisser Ernsthaftigkeit von so manchem MUSS, wohnt dem auch eine gewisse "Heiterkeit" inne…

 

Ein klein wenig heikler mag nun das MUSS in jenem Kontext zu sehen sein, wenn mir nun zum Beispiel in zwischenmenschlicher Beziehung ein MUSS auferlegt werden soll.

"Leichter" sähe ich es noch, wenn ich es im privaten Sektor ansehe. Wenn nun zum Beispiel der Partner / die Partnerin meint, ich MÜSSE etwas…  Na dann würde ich einwerfen wollen, dass sich das Gegenüber hier mitunter gewaltig vertan hat! Höchstens noch in irgendeiner eigenen Erwartung steckt.

Prickelnder wird die Sache, betrachte ich das MUSS zum Beispiel aus einem Dienstverhältnis heraus. Denn im Grunde verkaufe ich mit Unterschrift des Arbeitsvertrages einen Teil meiner Lebenszeit an einen Chef, eine Firma, einen Arbeitgeber. Beinhaltend mit dem Recht, dass dieser mir – entsprechend der Arbeit – auch Weisungen erteilt. Im Grunde also eine gewisse Basis eines MUSS erschafft. Folgt man nämlich diesem MUSS nicht, könnte man sich ziemlich bald schon ohne Beschäftigung wiederfinden.

Ich würde also einräumen wollen, dass trotz dieser "vertraglichen Grundlage" nicht generell ein "Freibrief" ausgestellt ist! Ich würde hier sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer einladen wollen, eine gewisse Art von Konsens – in Form von gegenseitigem Respekt, Kommunikation – zu wahren! Gegenseitiger Respekt – ich denke wir haben da alle miteinander so gewisse übereinstimmende Vorstellungen davon. Kommunikation nun… könnte es zum Beispiel beinhalten, dass ein Chef z.B. zu einem MUSS kommuniziert, den Arbeiter in einen Sinn, einen Vorteil mit einbezieht, gar zu einem WILL motiviert…? Nur mal so als Ansatz…


Als möglicher Schluss daraus also…
…im Sinne eines inneren Friedens, einer Balance… vermag ich doch gewisse Prioritäten zu setzen. Auch sollte ein gesundheitlicher Aspekt und eigene Verantwortung immer beiwohnen.

Diesem verbissenen MUSS sozusagen "den Zahn zu ziehen"… oder nicht?!


Denn… wenn man das Leben – nun wortwörtlich gemeint – einmal zu Ende denkt…  Dann vermag ich dort möglicherweise das einzige MUSS zu entdecken, dass im Leben wirklich schlagend wird: Irgendwann müssen wir diesen uns geliehenen, geschenkten Körper wieder verlassen! Und das ist relativ!
Mehr nicht!

 

Um eine gedankliche Brücke zu bauen…: Wir kommen – aus Sicht des Lebens – ohne einem MUSS zur Welt. Das Baby MUSS zum Beispiel nicht entbunden werden… es folgt einem ganz natürlichen Prozess. Ja… manchmal wird aus diesem oder jenem Grund "nachgeholfen"…  Wenn wir dann die Welt wieder verlassen… ist es dann am Ende tatsächlich ein MUSS? Oder auch nur das Ende eines natürlichen Kreislaufes, gar der gewollte Übertritt in einen Neuen…?

Aber "dazwischen" machen wir ein Theater sondergleichen… um das MUSS…  Schon klar!

 


Um also noch einmal den anstehenden Wochenbeginn heranzuziehen…  wink

"Heute ist Montag. Da MUSS ich wieder arbeiten gehen!"

MUSS ich tatsächlich? Ist das so?

Kann ich nicht genauso zuhause liegenbleiben und noch schööööön gemütlich eine Runde weitermützen…?
Oder will ich gar arbeiten gehen, weil ich etwas beitragen will, weil ich Geld verdienen will, weil ich am Ende sogar SPASS dort habe…!?!?!?

Nein?

"Ich MUSS ja arbeiten gehen, um meine Rechnungen bezahlen zu können!"

Ist das so?

MUSS ich tatsächlich Rechnungen bezahlen?
Oder will ich diese bezahlen… denn schließlich habe ich ja auch irgendeine Form von Gegenleistung dafür bekommen…?

An sich würde mich die Frage an sich jetzt tatsächlich befremden… nachfragen zu wollen, ob irgendwer eine Leistung nicht bezahlen wollte. Also grob gesagt lieber gerne schmarotzte…


Jetzt ein noch krasseres Beispiel – aber das Leben selbst auch dies nicht ausnimmt:
Ein geliebter Mensch verlässt mich. Stirbt.

MUSS ich irgendwann loslassen? Mein Leben weiterleben…?
Natürlich NICHT! Ich kann mein ganzes Leben weiterhin nur um diesen Verlust drehen, erbauen, durchleben.
Oder… ich kann und darf… irgendwann in der Tat loslassen. Mich freuen, dass ich überhaupt Zeit mit diesem fantastischen Menschen gemeinsam leben durfte… meinen Fokus aber wieder nach vorne richten. Mein Leben leben. Und am Ende womöglich noch andere, neue fantastische Menschen kennenlernen!


Was ich also auch immer an Frage – insgeheim Vorwand – vorneweg stelle…:  MUSS ich tatsächlich?  Oder liegt nicht zumindest irgendein Nutzen darin, sodass ich letztlich WILL…???


Ich MUSS klingt aber halt viel dramatischer… oder?

Wer gibt schon gerne zu, dass er arbeiten gehen will??? Wie stünde man denn da…?

Jene vielleicht, die Sinn, Erfüllung und sonstige Dinge darin gefunden haben? Wie oft werden die aber als sonderbar, Spinner abgetan? Wie kann man in einer Arbeit Spaß haben, Erfüllung finden? In der heutigen Zeit noch dazu…
Kann man nicht?
Sagt wer?

Oder darf ich´s gerne mal wieder thematisch "anspitzen"…: Was ist mit jenen Menschen, die keine Arbeit bekommen?
Ich will mich jetzt nicht auf irgendwelche Aussagen versteifen, von wegen, wenn man wollte, dann findet man Arbeit…
Grundsätzlich vielleicht richtig.
Aber wie viele Menschen sind mittlerweile Opfer eines Kapitalismus? Wieso einen "Alten", Erfahrenen einstellen, wenn ich dafür zwei Junge bekomm. Womöglich gefördert auch noch?
Was also ist mit jenen Menschen, die gerne Arbeiten möchten, Erfahrung, Wissen vorzuweisen hätten… aber aus Geldgründen eben einfach durch den Rost fallen?
Und das ist nur die Spitze des Eisbergs…


Was also MUSS ich wirklich?

Und was im Gegensatz unterliegt nun vielmehr einem Willen? Einer Gegenüberstellung einer Nützlichkeit?

Oh ja…
…und genau damit habe ich natürlich hier auch einen wunden Punkt angesprochen:

Der Wille steigt, je mehr Nützlichkeit aus einer Sache, Handlung sichtbar wird.
Und umgekehrt.


Ich könnte diesen Beitrag nun noch – nicht zuletzt anhand von Beispielen – wohl endlos fortführen.
Aber wozu?
Im Grunde genommen sollte die Bedeutung des MUSS nun doch einigermaßen klar sein!

Es läuft so gesehen einzig wieder darauf hinaus, wie ich etwas sehen will!!!

MUSS ich dies oder jenes… oder WILL ich dies oder jenes…?

MUSS ich dennoch, ja dann wird mir das Leben auf die eine oder andere Weise genau jene teils drückende Schwere eines vermeintlichen MUSS präsentieren. "Deinem Willen nach geschehe Dir!" sprach da einst schon ein weiser Mann…

Beobachte, kläre… und mitunter verändere ich aus einer Achtsamkeit heraus jedoch meine Gedanken, kläre für mich ab, ob ich weiterhin MUSS… oder nicht doch eher WILL… ja dann könnte im restlichen gesamten Leben eine neue Form von Leichtigkeit eintreten!


Und falls nun am Ende doch noch der Einwand kommt, in die Richtung…
Ja es gibt ja so viele Vorschriften, Gesetze, Regeln und vieles mehr, was ganz eindeutig ein MUSS klarlegt. Was entsprechende Institutionen im Hintergrund hat, die einem zur Not dann schon eindrucksvoll "beweisen", was wir MÜSSEN und was nicht…

Wer hat diese Vorschriften, Gesetze, Regeln erschaffen?
Und jetzt wiederum noch dieses Märchen von Gott, den Steintafeln und irgendwelchen Geboten! Wer´s glauben will – bitte. Ich nicht!


Egal, wen man letzten Endes nun heranzieht als "Erschaffer", als "Schuldigen"…
…es wurde von Menschen geschrieben. Gehört. Gestaltet. Durchgezogen!
Es wurde im Laufe der Entwicklung der Menschheit offenbar als notwendig erachtet, gewisse Institutionen zu schaffen und die Einhaltung zu überwachen, nötigenfalls zu sanktionieren.
Diese Institutionen MUSSTEN ja her, da die Menschen für sich offenbar nicht in der Lage waren… und bis heute teilweise nicht sind … sich an gewisse allgemeine bishin zu speziellen Regeln zu halten. Von sich aus!

Nein etwa?

Nun… wenn ich schon zum Beispiel einen Paragraf samt sämtlichen Folgen und Institutionen benötige, damit ich keinen anderen Menschen töte…
…weshalb tun es Menschen dennoch? Und ich spreche hier nun nicht nur von Affekthandlungen, sondern vom bewussten Töten?
Helfen diese Gesetze, Institutionen, sie zu verhindern? Nein.
Hilft die Drohung mit 20 Jahre oder lebenslänglich Knast? Vielleicht hält sie so manchen ab.
Es ist also nicht das Verständnis, der Respekt vor dem Leben… sondern die Angst vor der Sanktion.

Oder noch so ein beinahes Phänomen: Stehlen!
Wie oft konnte ich – alleine schon aus meiner ehemaligen beruflichen Tätigkeit – in diesem Zusammenhang herauslesen, dass Stehlen halt die "einfachere" Methode darstellte, um an etwas zu gelangen! Anstelle zum Beispiel doch selbst arbeiten zu gehen, sich seine Brötchen zu verdienen!
Nein.
Da klauen wir halt einfach. Weils ja eh da ist.
Dass irgendjemand Anderer dafür nun eine Zeit seines Lebens arbeitend verbringt, ist scheißegal.
Und warum nimmt es unter anderem zu? Nun… genau jenes Gesetz, jene Regel ist so gesehen einen Pfifferling wert… und kann/will zudem gar nicht mehr so 1:1 umgesetzt werden! Wir könnten Gefängnisse gar nicht so schnell bauen, wie hier Nachschub an Insassen erwüchse!


MUSS also Gesetz, Regel, Instution her…
…oder könnte ein Wille, Leben zu Respektieren nicht viel eher "dienlich" sein?

Schwere Geschütze – wohl wahr!
Aber darauf läuft es hinaus! Aus meiner Sicht!


Wie aber können wir persönlich, rein für uns nun mit diesem MUSS umgehen?  MÜSSEN wir uns tatsächlich in alles derart hineinsteigern?

Erlauben wir uns selbst hinsichtlich des MÜSSENS ein wenig Freiraum, Spielwiese?

Sind wir in der Lage, das MUSS – nicht zuletzt aus dem zuvor geschilderten heraus – in ein WOLLEN zu transformieren?

Könnte diese zuvor erwähnte "Nützlichkeit" von etwas, durchaus auch auf das Leben so interpretiert werden, dass wenn ich in Hinkunft mehr WILL … anstellen von MUSS… dass dann die Wertigkeit, die Leichtigkeit, die Fülle meines Lebens zunähme…?
Ist dies nicht ausreichend "nützlich" genug???

Ich würde die vielleicht provokante These aufstellen wollen: Alles ist nur eine Frage des Willens und des Zeitmanagements!

Wir verbummeln täglich viel Zeit mit Dingen, die eine Menge Potential innehaben, anstelle dieser Dinge in eben die wichtigen Dinge, die vermeintlichen MUSS gesteckt zu werden!

 

Um nun diesen Beitrag mit etwas zum Lachen abzurunden, habe ich da einen schon beinah uralten Sketch von Otto Waalkes ausgegraben…

 

Ich wünsche Dir liebe Leserin, lieber Leser, somit viel Gelegenheit, Deine einzelnen MUSS mal genauer, liebevoll, geduldig zu Betrachten und Klären!
Und bei dieser Gelegenheit dann in ein leichteres WILL umzuwandeln!

Dein
Ernold Prinz
(Lifecoach)

Bildquelle: Pixabay
Videoquelle: YouTube

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